Wirtschaftsingenieurwesen Studium
Durch ihre Interdisziplinarität und Vielseitigkeit gelten Wirtschaftsingenieure als begehrte Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt, schließlich sind sie Experten in Technologie und Wirtschaft. Du findest, das klingt nach einer spannenden und verantwortungsvollen Aufgabe? Dann lies weiter und finde heraus, wie du Wirtschaftsingenieur/in werden kannst, welche Hochschulen den Studiengang anbieten, was du im Studium lernst und welche Karrierechancen sich dir später eröffnen.
Inhaltsverzeichnis
Das Fach in Kürze
Ingenieure finden Lösungen für komplexe Herausforderungen. Es ist allerdings nicht immer ausreichend, Probleme nur von einer rein technischen Warte aus zu betrachten. Vor allem Unternehmen achten natürlich auch auf die Wirtschaftlichkeit einer Investition oder einer neuen Technik. Und Ingenieure und Ökonomen sprechen nicht immer unbedingt dieselbe Sprache. Hier kommt der Wirtschaftsingenieur bzw. die Wirtschaftsingenieurin ins Spiel.
Durch sein interdisziplinäres Fachwissen bilden Wirtschaftsingenieure die Schnittstelle zwischen technischen und ökonomischen Aspekten und unterstützen die Kommunikation zwischen diesen beiden Bereichen. Mit viel Know-how und Expertise analysieren und optimieren sie die Prozesse entlang der Wertschöpfungskette, schätzen Kosten ab, überprüfen die Qualität des Produkts und tragen zur Steigerung der Effizienz und Produktivität bei.
Was ist Wirtschaftsingenieurwesen?
Wirtschaftsingenieure vereinen zwei Seelen in ihrer Brust: die Ökonomie und die Technik. Sie können technische Fragestellungen mit kaufmännischer Kompetenz lösen, über Abteilungsgrenzen hinausschauen sowie unterschiedliche Interessen koordinieren. Das Wirtschaftsingenieurwesen (auch WIng oder Wirt.-Ing. genannt) wird deshalb auch als sogenannte Schnittstellendisziplin bezeichnet. Während der/die Bauingenieur/in Brücken aus Beton und Stahl baut, fungiert der/die Wirtschaftsingenieur/in als Brückenbauer/in zwischen verschiedenen fachlichen Disziplinen.
In einem Wirtschaftsingenieur Studium werden Naturwissenschaft, Technik und Wirtschaft parallel studiert, um später Verbindungen zwischen Ökonomen, Ingenieuren, Sozial- und Naturwissenschaftlern sowie Volkswirten knüpfen zu können. Wirtschaftsingenieure sind also Generalisten, die ein breites Wissen haben, für funktionierende Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Disziplinen sorgen und eigene Management-Entscheidungen treffen können.
Ein Beispiel: Will ein Automobilhersteller zum Beispiel ein neues Auto vom Band laufen lassen, dann planen Maschinenbauer die nötigen Fertigungsanlagen, Logistiker optimieren die Zulieferung der Teile und Wirtschaftswissenschaftler kalkulieren das Budget. Wirtschaftsingenieure stehen mitten drin. Sie koordinieren die Abläufe und bündeln den Informationsfluss zwischen allen Beteiligten.
Ein/e Wirtschaftsingenieur/in versteht sowohl die technischen Aspekte und kennt sich mit der Konstruktion und Funktionsweise aus. Gleichzeitig ist er bzw. sie aber auch vertraut mit Abläufen und Aufgaben des Vertriebs und Marketings. So fungiert er bzw. sie nicht selten als Dolmetscher/in zwischen diesen beiden Bereichen.
Wie werde ich Wirtschaftsingenieur/in?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, deinen Abschluss als Wirtschaftsingenieur/in zu machen. Das Studium wird sowohl an Fachhochschulen als auch an staatlichen und privaten Universitäten angeboten. Fachhochschulen bieten in der Regel eine praxisorientiertere Ausbildung mit angewandter Forschung und haben einen starken Bezug zur Wirtschaft.
Die Ausbildung an der Universität ist theoretischer, aber zwingend notwendig, wenn du in den Bereichen Wissenschaft und Forschung tätig sein möchtest. Auch technische Universitäten bieten den Studiengang des Wirtschaftsingenieurwesens an; diese sind in der Regel noch spezialisierter auf technische Inhalte. Sie vermitteln spezialisiertes naturwissenschaftlich-technisches Wissen, was im späteren Berufsleben oft ein Vorteil sein kann.
Wer parallel zu seinem Wirtschaftsingenieurwesen Studium Praxiserfahrung sammeln möchte und ein großes Arbeitspensum nicht scheut, für den könnte auch ein duales Studium des Wirtschaftsingenieurwesens in Frage kommen. Hier wird die praktische Ausbildung in einem Betrieb mit dem Studium an einer Hochschule verknüpft. Welcher Ausbildungsweg für dich persönlich in Frage kommt, hängt nicht nur von deiner Qualifikation, sondern auch von deinen Interessen und Zielen ab.