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Erfahrungsbericht TU Berlin:
Bachelor Wirtschaftsingenieurwesen

Campus der TU BerlinJonas studiert an der TU Berlin. Nach seinem Bachelor in Wirtschaftsingenieurwesen (Schwerpunkt Maschinenbau / Verkehrswesen) plant er, den Master in Maschinenbau noch oben draufzusetzen. Zudem ist er neben seinem Studium als studentischer Unternehmensberater aktiv und sammelt Praxiserfahrungen. Für uns hat sich Jonas Zeit genommen und im Interview einen Einblick in sein Studium gegeben.

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Erfahrungsbericht von Jonas

Hallo Jonas, vielen Dank, dass du unsere Fragen zu deinem Ingenieurstudium beantwortest. Wie kamst du eigentlich auf die Idee, ein Studium im Bereich Ingenieurwesen zu absolvieren?

Auch wenn das abgedroschen klingen mag, aber ich habe mich schon immer für Technik begeistert. Das fing in Kindertagen mit Legosteinen an, führte über alltägliche Technik im Haushalt bis hin in die gymnasiale Oberstufe, wo der Physikunterricht meinen Interessen entsprach und mir viel Spaß bereitete. Aus diesem Grund kam für mich von Anfang an nur ein Ingenieurstudium in Frage. Da ich mich zunehmend auch für wirtschaftliche und politische Zusammenhänge interessiert habe, war die Kombination und Vielfältigkeit, die das Wirtschaftsingenieurwesen bietet, die ideale Wahl.

Die Auswahl an Studiengängen im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen bzw. Maschinenbau ist ja unheimlich groß. Warum hast du dich für den Bachelor Wirtschaftsingenieurwesen an der Technischen Uni Berlin entschieden?

Das hatte mehrere Gründe. Zum einen lebe ich seit vielen Jahren in Berlin und kann mich mit den vielen (vor allem kulturellen) Facetten der Stadt identifizieren und wollte folglich bleiben. Zum anderen sprach mich der Modulkatalog der Technischen Universität an, der die MINT-Fächer und Wirtschafts- und Sozialwissenschaften ineinandergreifen lässt und hier die Schnittstellen der Disziplinen verständlich vermittelt.

An einer großen Universität wie der TU Berlin kommt hinzu, dass man lernt für sich selbst verantwortlich zu sein. Man muss sich eigenständig um vieles kümmern, was häufig Zeit raubt, aber auf die Berufswelt vorbereitet.

Bitte sei so nett und gib uns einen Einblick in deinen Studienablauf. Was sind die Studieninhalte? Welche Schwerpunkte kann man wählen oder setzen? Wird viel praktisch gearbeitet oder eher theoretisch gelernt? Wie ist die Studienatmosphäre?

Mein Studiengang lebt von der Abwechslung. Die unterschiedlichen Fächer werden nicht in Blöcke eingeteilt die dann nacheinander abgewickelt werden, sondern gehen Hand in Hand. Ein typischer Tag beginnt beispielsweise um 10.15 Uhr im Labor beim Praktikum im Modul Werkstoffkunde. Danach folgen Vorlesungen in Rechnungswesen, Wirtschaftspolitik und abschließend ein Tutorium in Mechanik. Ich persönlich engagiere mich noch in einer studentischen Unternehmensberatung, da ich dort die gelernte Theorie in die Praxis umsetzen kann, denn manchmal vermisse ich die praktischen Erfahrungen im Studium.

Was mir zusätzlich gefällt, sind meine Wahlmöglichkeiten. Ich kann beispielsweise 36 meiner 180 ECTS-Punkte eigenständig wählen und mich meinen Interessen folgend weiter vertiefen. Die Atmosphäre zwischen den Studenten ist unglaublich. Ich habe in kürzester Zeit viele neue Freunde kennengelernt. Die Kommilitonen sind hilfsbereit und freundlich und man hat auf dem Campus viel Spaß. Das ist eine Erfahrung, die jeder gemacht haben sollte.

Welche Jobs stehen einem eigentlich offen, wenn man solch ein Studium absolviert hat, wie du es tust?

Wirtschaftsingenieure arbeiten an den Schnittstellen von Wirtschaft und Technik, da sie in beiden Aufgabenbereichen umfassende Kenntnisse mitbringen. Dies birgt ein breites Spektrum an Möglichkeiten in sich. Tätigkeitsbereiche, die sich daraus ableiten, sind der Ein- und Verkauf in Industriebetrieben, Führung von Projektteams im technischen Bereich, Qualitätskontrolle oder auch Unternehmensberatung.

Was sagst du eigentlich zu den Gerüchten, die in den verschiedenen Foren zum Thema Wirtschaftsingenieurwesen Studium kursieren? Ist das Studium so schwer, wie oft vermutet wird? Kommt soviel Mathe darin vor?

Ich bin prinzipiell der Meinung, dass man einen Studiengang wählen muss, der Freude und Interesse weckt. Wenn man das nicht in seiner Wahl findet, dann wird es sehr schwer. Kann man sich aber für die Inhalte begeistern, dann schafft man es auch. Natürlich ist es trotzdem schwer vor den Klausuren viele Stunden über den Büchern zu verbringen, doch die Mühe zahlt sich (fast) immer aus.

Um die Mathematik kommt man leider nicht herum, doch hier wird häufig übertrieben. Viele haben aus der Schule eine Aversion gegen Mathe mitgenommen, die es dann noch schwerer macht, da man schon abschaltet, bevor der Professor überhaupt angefangen hat. Wenn man das überwindet und bei Defiziten gleich die Hilfsangebote (Aufbaukurse werden von den Unis angeboten) wahrnimmt, oder Kommilitonen fragt, kann man die Kurse bewältigen und wird später viel Spaß haben, wenn man das Gelernte in den Ingenieurbereichen einsetzen kann.

Eine letzte Frage: Was sind deine Tipps für Studieninteressenten? Wie sollte man die Studienwahl angehen und worauf sollte man achten, bevor man sich irgendwo einschreibt? Für wen ist ein Ingenieurstudium überhaupt geeignet?

Ich habe mich als erstes hingesetzt und überlegt: Wo liegen meine Stärken und Interessen und wo möchte ich in 5, 10 und 20 Jahren stehen – das sind für mich die wichtigsten Fragen, die es zu beantworten gilt. Danach habe ich im Internet einen Test gemacht, der mir einen groben Überblick über mögliche Studiengänge verschafft hat. Nachdem ich mich einigermaßen eingegrenzt hatte, habe ich mir von verschiedenen Universitäten Material besorgt, um die Unterschiede zwischen den Inhalten und Schwerpunkten zu finden. Dabei habe ich Listen mit Vor- und Nachteilen erstellt und mich schließlich auf Wirtschaftsingenieurwesen an der TU Berlin festgelegt. Ein weiterer guter Ratgeber sind die Familie und Freunde, die bei der Entscheidung helfen können – auch wenn man sie letztlich eigenständig treffen muss.

Ich bin der festen Überzeugung: Jeder kann ein Ingenieurstudium absolvieren. Der Unterschied liegt lediglich darin, dass man sich entweder quält, oder man findet Spaß und Motivation an technischen Zusammenhängen und deren enorme Vielfalt und wird es wesentlich leichter haben.

Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht zum Studium!

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