Regelstudienzeit
6 bis 7 Semester
Gut zu wissen
- Auslandssemester möglich
- Wahl von eigenen Schwerpunkten
NC
nicht sehr hoch
Das Richtige für...
… alle, die Interesse an Mathematik und Informatik haben und tiefergehendes Verständnis von physikalischen Abläufen und Prozessen mitbringen.
Das Studium gilt auf Grund seiner komplexen naturwissenschaftlichen und technischen Inhalte als sehr anspruchsvoll. Im Gegensatz zu vielen anderen Ingenieurstudiengängen ist das Mechatronik Studium aber weniger theorielastig, sondern stark praxisorientiert ausgerichtet. Studierende verbringen auch einige Zeit in Labors und arbeiten an Projekten.
Viele Hochschulen haben sogar ein komplettes Praxissemester in ihre Studiengänge integriert, welches meistens in einem höheren Semester durchlaufen wird. Oft bietet sich hier die Möglichkeit an, dieses im Ausland zu absolvieren. Es sind vor allem diese Erfahrungen, die Mechatroniker später auf dem Arbeitsmarkt einen großen Vorteil bringen. Exkursionen, in welchen die Studenten Unternehmen besichtigen und so einen Einblick in potentielle Beschäftigungsfelder gewinnen können, sind ebenfalls Teil des Studiums.
Im Grundstudium stehen vor allen die naturwissenschaftlichen Grundlagen auf dem Stundenplan. Es werden aber auch allgemeine Grundlagen, z.B. der Messtechnik und des Maschinenbaus, vermittelt. In den höheren Semestern verschiebt sich der Schwerpunkt hin zu spezialisierten Themengebieten. Auch der Inhalt der Bachelorthesis ist im Mechatronik Studium oft stark anwendungsbezogen. So werden in dieser Ausarbeitung oft konkrete Probleme analysiert und Lösungsmöglichkeiten entwickelt.
Das Mechatronik Studium hat übrigens viele Schnittstellen und Überschneidungen mit dem Studium der Elektrotechnik (der wichtigste Unterschied ist, dass im Elektrotechnik Studium meist keine Grundlagen des mechanischen Maschinenbaus gelehrt werden). Einige Universitäten bieten sogar einen kombinierten Studiengang aus Elektrotechnik und Elektro-Mechatronik an. Aufgrund der großen thematischen Nähe beider Studiengänge finden Absolventen in gleichen oder ähnlichen Berufsfeldern und Branchen eine Anstellung. Wenn du darüber nachdenkst, Mechatronik zu studieren, lohnt sich deswegen sicher auch ein vergleichender Blick auf das Studium der Elektrotechnik.
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Viele Unis bieten vor Beginn des eigentlichen Studiums Vorbereitungskurse an, in welchen das mathematische Grundwissen aufgefrischt werden kann. In den ersten zwei Semestern, dem sogenannten "Orientierungsjahr", werden die erforderlichen natur- und ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen vermittelt.
Der Fokus liegt erst einmal auf Fächern wie Mathematik, Physik und Informatik. Besonders das Programm CAD spielt eine große Rolle. Im dritten und vierten Semester kommen u.a. Module aus Bereichen wie Sensorik und Aktorik (ein Teilgebiet der Antriebstechnik), Elektronik, KFZ-Mechatronik oder Software Engineering hinzu. Anschließend gibt es je nach Hochschule und Studiengang verschiedene Vertiefungs- bzw. Spezialisierungsmöglichkeiten.
Pflichtmodule sind beispielsweise:
Vertiefende Wahlpflichtmodule können meist aus den Bereichen Elektrotechnik, Informatik oder Maschinenbau, aber ebenso aus Kategorien wie Wirtschaft und Management gewählt werden. Beispiele sind:
- Technische Optik
- Gebäudetechnik
- Elektrische Antriebe
- Produktplanung
- Messtechnik
Oft durchlaufen die Studenten gegen Ende des Bachelors auch ein mechatronisches Projekt, in welchem die bisher erworbenen theoretischen Fähigkeiten an einem praxisnahen Beispiel angewandt werden können. Das Mechatronik Studium wird mit dem Verfassen einer Bachelor-Thesis abgeschlossen.
Wer seinen Bachelor erfolgreich abgeschlossen hat, steht vor der Entscheidung, entweder direkt im Berufsleben durchzustarten, oder doch lieber noch einen Master zu machen. Letzter ist vor allem dann sinnvoll, wenn man langfristig eine Führungsposition anstrebt oder sich direkt sicher ist, im Bereich Wissenschaft und Forschung richtig aufgehoben zu sein. Ein Masterstudiengang nimmt in der Regel weitere vier Semester in Anspruch. Es gibt aber auch die Möglichkeit, einen berufsbegleitenden Master zu absolvieren. Die Regelstudienzeit beträgt hier meist fünf Semester. Beispiele für spezialisierte Masterstudiengänge der Mechatronik sind:
Formale Voraussetzungen
Bachelor
Neben dem NC, der an einigen Studienorten über die Zulassung zum Mechatronik Studium entscheidet, gibt es auch formale Kriterien, die in der Regel erfüllt werden müssen:
- Abitur oder Fachabitur als klassische Hochschulzugangsberechtigung
- evtl. ein Vorpraktikum von mehreren Wochen (abhängig von der Hochschule)
Manche Universitäten berücksichtigen auch Bewerber, die zwar kein Fachabitur, aber eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem Elektro- oder metallverarbeitendem Beruf haben und ein (meist einjähriges) Praktikum nachweisen können (z.B. die Universität Bochum). Auch ausgebildete Mechatroniker, die ihre Meisterprüfung bestanden haben, können an bestimmten Hochschulen ohne Fachhochschulreife zu einem Studium zugelassen werden.
Master
- abgeschlossenes Bachelorstudium mit 7 Semestern bzw. 210 ECTS in Mechatronik, Elektrotechnik oder Maschinenbau (ob die fachliche Nähe des Erststudiums ausreichend ist, entscheidet die Bewerbungskommission)
- Gute Note, z.B. 2,0 oder besser
Doch nicht nur die Voraussetzungen der Universitäten sind relevant, wenn du über ein Mechatronik Studium nachdenkst. Auch deine persönlichen Interessen und Talente sind wichtige Qualifikationen.
Fähigkeiten und Interessen, die angehende Mechatroniker mitbringen sollten, sind:
- Interesse an Mathematik und Informatik
- Tiefergehendes Verständnis von physikalischen Abläufen und Prozessen
- Abstraktionsvermögen
- Logisches Denken
- Kreativität bei der Lösung von komplexen Problematiken
- Interesse an praktischen Tätigkeiten und deren konkreter Umsetzung
- Organisationstalent
- Sorgfalt und ein Auge für Details
Auch gute Englischkenntnisse und ein passendes technisches Vokabular sind für angehende Mechatroniker wichtig, da Schalt-, Montage- und Installationspläne oft in Englisch verfasst sind. Außerdem gibt es kaum ein Berufsfeld, in welchem die technische Entwicklung so schnell voranschreitet wie im Bereich der Elektrotechnik und Informatik; Mechatroniker lernen also praktisch ihr Leben lang. Deswegen solltest du die Bereitschaft mitbringen, dich selbst immer auf dem neuesten Stand zu bringen, auch wenn das mit einigem außerberuflichen Aufwand verbunden sein kann.
Einige Hochschulen haben einen Numerus Clausus, umgangssprachlich auch NC genannt. Dieser dient als Zulassungsbeschränkung für Studiengänge und unterscheidet sich stark von Hochschule zu Hochschule. Deswegen solltest du dich auf jeden Fall vorher auf den Webseiten der Universitäten und Fachhochschulen über mögliche NCs informieren. Diese können sich übrigens auch von Semester zu Semester ändern.
Aktuelle NC-Werte Mechatronik Studium
Hochschule | Studiengang | NC | Wartesemester | Stand |
---|
Universität Rostock | Bachelor Mechatronik | keine Zulassungsbeschränkung | - | WS 2021/22 |
Universität Magdeburg | Bachelor Mechatronik (Vollzeit, dual) | keine Zulassungsbeschränkung | - | WS 2021/22 |
Hochschule Augsburg | Bachelor Mechatronik | 2,7 | - | WS 2021/22 |
Hochschule Hamburg | Bachelor Mechatronik | alle zugelassen | - | WS 2021/22 |
Hochschule Mannheim | Bachelor Mechatronik | 3,9 | - | WS 2021/22 |
Bachelor
- Abschluss: Bachelor of Engineering (B.Eng.) oder Bachelor of Science (B.Sc.)
- Dauer: 7 Semester (teilweise 6 Semester)
- Studienform: Vollzeit, gute Auswahl an dualen Studiengängen, Fernstudium und berufsbegleitendes Präsenzstudium
- Besonderheiten: Auslandssemester möglich, Wahl von eigenen Schwerpunkten
- Abschluss: Master of Engineering (M.Eng.) oder Master of Science (M.Sc.)
- Dauer: 4 Semester (seltener 3 Semester)
- Studienform: Vollzeit, einzelne duale Studiengänge, Fernstudium und berufsbegleitendes Präsenzstudium
- Besonderheiten: Auslandssemester möglich, Wahl von eigenen Schwerpunkten
Karriereaussichten nach dem Mechatronik Studium
Die beruflichen Möglichkeiten für Mechatroniker sind zahlreich und sehr vielfältig. Typische Arbeitgeber für Mechatroniker sind Firmen, die industrielle Prozesssteuerungseinrichtungen herstellen, aber auch Unternehmen aus den Bereichen Fahrzeug-, Luft- und Raumfahrzeugbau. Durch ihre Kenntnisse der Informatik haben sie aber auch die Möglichkeit, in der Informations- und Kommunikationstechnik zu arbeiten. Auch im Bereich der Medizin spielt die Mechatronik eine immer größer werdende Rolle, sodass Studienabsolventen auch in der Medizintechnik ein gutes Auskommen finden können.
Ein Bereich, der nicht nur in Deutschland, sondern auch international immer stärker an Bedeutung gewinnt, ist die Mikro- und Nanotechnologie. Diese innovative Branche hat ein großes Zukunftspotential und das Wissen und die Fähigkeiten von Mechatronikern sind hier sehr gefragt, zum Beispiel für die Entwicklung mikromechanischer Bauelemente oder in der biologischen Mechatronik.
Die Hauptaufgaben der Mechatroniker sind hier die Entwicklung und Planung der einzelnen Komponenten sowie dessen Montage zu komplexen Systemen und Anlagen. Auch die Inbetriebnahme, die Programmierung und Installation der zugehörigen Software sowie die Prüfung, Wartung und Reparatur der Maschinen fallen in den Verantwortungsbereich der Mechatroniker.
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Gute Nachrichten: Wer studiert, ist klar im Vorteil. Nicht nur, dass die Jobsicherheit bei Akademikern größer ist als bei jenen, die über eine Ausbildung zum Job gekommen sind, auch das zu erwartende Gehalt ist deutlich höher. Zwar ist eine eindeutige Aussage zum Gehalt schwierig, da viele Gehaltszahlen, die man im Internet findet, nicht immer an ein Studium geknüpft sind, es lässt sich jedoch festhalten, dass du gut verdienen kannst. So wirst du direkt nach dem Studium gut 35.000 – 45.000 Euro an Jahresgehalt einstreichen können. Mit dem Zuwachs an Erfahrung und Verantwortung sind sogar Gehälter in Höhe von 70.000 Euro realistisch.
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