Wenn du dich für ein Verfahrenstechnik Studium interessierst, musst du die folgenden formalen Voraussetzungen erfüllen:
- Allgemeine Hochschulreife (Abitur) oder
- Fachgebundene Hochschulreife oder Fachhochschulreife (Fachabitur) oder
- Berufliche Qualifikation (zum Beispiel Meister) oder
- Gleichwertig anerkannter Abschluss
- In der Regel ein mindestens sechswöchiges Grundpraktikum
- Erster Hochschulabschluss (Bachelor oder vergleichbarer Abschluss) mit mindestens 180 ECTS-Credits in einem themennahen Fachbereich der Technik oder Ingenieurwissenschaften
- Je nach Hochschule eventuell eine Mindestnote des Erststudiums von 2,5 oder besser
Wenn du dich für das Verfahrenstechnik Studium interessierst, musst du im Vorfeld nicht nur einige formale Voraussetzungen erfüllen, sondern es gibt auch eine Reihe von persönlichen Eigenschaften, die du im besten Fall mitbringen solltest, um das Studium erfolgreich meistern zu können.
Folgende persönlichen Voraussetzungen sind dabei von Vorteil:
- Interesse an Naturwissenschaften
- Begeisterung für Technik
- Mathematisches Verständnis
- Analytische Denkfähigkeiten
- Grundkenntnisse in Biologie, Chemie und Physik
Der Numerus Clausus, kurz auch NC genannt, kommt immer dann zum Einsatz, wenn es mehr Bewerber auf einen Studiengang gibt, als die Hochschule freie Studienplätze zur Verfügung hat. Dann wird mittels der Abschlussnote und angesammelten Wartesemestern eine Auswahl unter den Bewerbern getroffen.
In den letzten Jahren war der Ansturm auf das Verfahrenstechnik Studium nicht so hoch, so dass die Universitäten und Fachhochschulen in der Regel keine Auswahl ihrer Studierenden über den Numerus Clausus treffen mussten, sondern jeden Studieninteresserenten zulassen konnten.
Generell erfährst du die aktuellen NC-Werte und genauen Angaben über die örtlichen Zulassungsbeschränkungen immer auf der Webseite der jeweiligen Hochschule.
Das Verfahrenstechnik Studium ist ein interdisziplinärer Studiengang, der ein breites Fachwissen vermittelt und dabei viele verschiedene ingenieurwissenschaftliche Aspekte verbindet. Innerhalb des Studiums werden mathematisch-naturwissenschaftliche Inhalte, ingenieurtechnisches Know-how und Elektro- sowie Umwelttechnik miteinander verbunden.
Dabei können unter anderem folgende Inhalte im Studienverlauf thematisiert werden:
- Mathematik
- Physik
- Chemie
- Thermodynamik
- Strömungsmechanik
- Elektrotechnik
- Technische Mechanik
- Konstruktionslehre
- Werkstoffkunde
- Chemische Verfahrenstechnik
- Mechanische Verfahrenstechnik
- Prozess- und Anlagentechnik
- Umwelttechnik
Das Verfahrenstechnik Studium wird an vielen Hochschulen aufgrund seiner Komplexität und der interdisziplinären Ausrichtung gleich von Anfang an mit einem weiteren Schwerpunkt verknüpft. Dabei spielt vor allen Dingen die Spezialisierung im Bereich der Umwelttechnologie eine entscheidende Rolle, so heißen viele Studiengänge auch „Verfahrens- und Umwelttechnik“ oder „Bioverfahrenstechnik“. Nachhaltigkeit wird auch für die Industrie immer wichtiger und die Nutzung von Mikroorganismen und biologischen Zellen für technische Prozesse bei industriellen Herausforderungen und Problemen rückt verstärkt in den Fokus.
Aus diesem Grund bieten viele Hochschulen ihren Studierenden die Möglichkeit, im Studienverlauf individuelle Studienschwerpunkte zu wählen. Dabei stehen in der Regel die Oberbereiche Bio- und Umwelttechnik, Regenerative Energien, Energietechnik oder Anlagentechnik zur Auswahl.
Grundsätzlich können sich die Inhalte und der Studienverlauf aber immer von Hochschule zu Hochschule unterscheiden. Daher unser Tipp: Wenn du dich genau informieren möchtest, schau immer auf der Webseite der jeweiligen Hochschule nach. Dort findest du den Studienverlaufsplan im Detail.
Neben den fachlichen Kenntnissen erlernst du auch zahlreiche praktische Fähigkeiten, denn du verbringst innerhalb des Studiums auch viel Zeit im Labor. Dort wird das Fachwissen mittels praktischen Anwendungen vertieft.
- Abschluss: Bachelor of Engineering (B.Eng.)
- Dauer: 6 bis 7 Semester
- Studienform: Das Studium kann in Vollzeit, als duales Studium oder berufsbegleitend als Fern- oder Präsenzstudium studiert werden.
- Besonderheiten: Je nach Hochschule ist ein Praxissemester verpflichtend in den Studienverlauf eingebunden. Zudem kann auch ein Auslandssemester möglich sein.
- Abschluss: Master of Engineering (M.Eng.)
- Dauer: 3 bis 4 Semester
- Studienform: Das Studium wird hauptsächlich in Vollzeit angeboten, kann aber auch als duales Studium studiert werden.
- Besonderheiten: Je nach Hochschule gibt es einen hohen Praxisbezug, da das Studium in enger Zusammenarbeit mit Praxispartnern absolviert wird.
Das Verfahrenstechnik Studium ermöglicht den Absolventen eine vielfältige Berufsperspektive, denn Experten mit technischem und naturwissenschaftlichem Know-how steht eine aussichtsreiche berufliche Laufbahn in der Industrie bevor.
Dabei kommen die folgenden Branchen in Frage:
- Chemische Industrie
- Lebensmittelindustrie
- Pharmaindustrie
- Kosmetikindustrie
- Umweltschutz
- Energieversorgung
- Papierindustrie
- Gerätebau
Mit einem Verfahrenstechnik Studium fallen aber nicht nur die möglichen Arbeitsbranchen sehr vielfältig aus. Auch die Einsatzgebiete für Verfahrenstechniker sind vielseitig und abwechslungsreich. Dazu gehören:
- Planung und Entwicklung
- Betrieb und Produktion
- Technische Überwachung
- Forschung und Entwicklung
- Gerätebau
- Anwendungstechnik
- Einkauf und Vertrieb
Für viele Studieninteressenten ist natürlich auch die Frage nach dem Gehalt als Verfahrenstechniker wichtig. Wie viel kann man mit einem Verfahrenstechnik Studium verdienen? Diese Frage ist aber leider nicht so leicht zu beantworten, da es immer viele verschiedene Faktoren gibt, die das Einkommen beeinflussen können.
So spielt es in erster Linie eine wichtige Rolle, in welcher Branche du nach dem Studium tätig bist. Ein Verfahrenstechniker in der chemischen Industrie verdient ein anderes Gehalt als ein Verfahrenstechniker im Umweltbereich. Auch die eigentliche Tätigkeit macht einen Unterschied beim Verdienst aus. In der Produktion wird anders bezahlt als im Einkauf. Zu den weiteren Rahmenbedingungen, die das Gehalt von Verfahrenstechniker mitbestimmen können, gehört ebenfalls die Größe des Unternehmens. Das Einkommen wird immer von Arbeitgeber zu Arbeitgeber festgelegt und kann daher je nach Unternehmen abweichen.
Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass du als Absolvent des Verfahrenstechnik Studiums mit einem Einstiegsgehalt von 2.500 bis 3.500 Euro brutto im Monat rechnen kannst.