Wenn du dich für ein Umwelttechnik Studium interessierst, musst du unterschiedliche formale Voraussetzungen erfüllen, um von der jeweiligen Hochschule als Bewerber zum Studium zugelassen zu werden. Dabei verlangen die Universitäten und Fachhochschulen in der Regel folgende Kriterien:
- Allgemeine Hochschulreife (Abitur) oder alternativ
- Fachgebundene Hochschulreife bzw. Fachhochschulreife (Fachabitur) oder
- Studium ohne Abitur mit Hilfe der passenden beruflichen Qualifikation
- Je nach Hochschule ein Vorpraktikum (meist zwischen 6 und 8 Wochen)
- Erfolgreich abgeschlossenes Erststudium (Bachelor oder vergleichbarer Abschluss) mit mindestens 180 ECTS-Credits in einem themennahen Fachbereich
- Je nach Hochschule eine Mindestnote des Erststudiums von 2,5 oder besser
- Ggf. Auswahlgespräch
Um von der Hochschule zum Studium zugelassen zu werden, ist es notwendig, die formalen Voraussetzungen zu erfüllen. Nichtsdestotrotz gibt es im Umwelttechnik Studium auch einige persönliche Eigenschaften, die du mitbringen solltest, wenn du dein Studium erfolgreich meistern willst. Dazu gehören:
- Grundkenntnisse in Naturwissenschaft und Technik
- Verständnis für Mathematik
- Begeisterung für Umweltthemen und Umweltschutz
- Interesse an Nachhaltigkeit
- Lösungsorientiertes Denken
- Analytisches Denkvermögen
Der Numerus Clausus ist für viele Studieninteressenten ein gefürchteter Begriff. Der NC kommt immer dann zum Einsatz, wenn es mehr Bewerber auf einen Studiengang gibt, als die Hochschule freie Studienplätze zur Verfügung hat. Mit Hilfe des Numerus Clausus, ganz vereinfacht gesagt der Durchschnittsnote, treffen die Hochschulen dann ihre Auswahl unter den Bewerbern. So kommt es zustande, dass einige Studieninteressenten direkt zugelassen werden und andere einige Semester warten müssen.
Doch die gute Nachricht vorweg: Das Umwelttechnik Studium ist zulassungsfrei und unterliegt somit keinen Numerus Clausus-Bestimmungen.
Das Umwelttechnik Studium ist sehr vielseitig und thematisiert viele unterschiedliche Facetten aus dem Bereich Umwelt, Ressourcenmanagement aber auch Verfahrenstechnik. Es handelt sich um einen interdisziplinären Studiengang, der sich mit der Umwelttechnik in seiner Gesamtheit und den einzelnen Ausprägungen beschäftigt.
Dabei können im Studienverlauf unter anderem folgende Inhalte thematisiert werden:
- Mathematik
- Physik
- Werkstofftechnik
- Elektrotechnik
- Informatik
- Mechanik
- Verfahrenstechnik
- Anlagentechnik und Konstruktion
- Hydrologie und Wasserwirtschaft
- Abfallwirtschaft
- Immissionsschutz
Der Studienverlauf kann sich je nach Hochschule immer etwas unterscheiden, weil die Universitäten und Fachhochschulen oft abweichende Schwerpunkte in ihrem Umwelttechnik Studium legen. Manchmal spielt das Ressourcenmanagement eine größere Rolle und bei anderen Hochschulen wiederum dreht sich der Studiengang verstärkt um das Thema Verfahrenstechnik. Viele Hochschulen bieten ihren Studierenden im Studienverlauf zudem die Möglichkeit, eigene Schwerpunkte zu setzen. Dazu können die Themen Prozesstechnik, Energietechnik, Wasser und Boden oder Verkehr gehören.
Neben den fachlichen Kompetenzen vermittelt das Studium aber auch eine Reihe an praktischem Wissen. So verbringst du in der Regel auch viel Zeit im Labor, um die erlernten Umwelttechniken und Verfahren anzuwenden.
- Abschluss: Bachelor of Engineering (B.Eng.)
- Dauer: 6 bis 7 Semester
- Studienform: Vollzeit und berufsbegleitend
- Besonderheiten: Je nach Hochschule ist ein Praxissemester in den Studienverlauf integriert. Ein Auslandssemester ist bei vielen Hochschulen ebenfalls möglich.
- Abschluss: Master of Engineering (M.Eng.)
- Dauer: 4 Semester
- Studienform: Vollzeit
- Besonderheiten: Je nach Hochschule ist ein Praxisprojekt im Studienverlauf vorgesehen. Zudem kann es auch einen Auslandsaufenthalt geben.
Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind in unserer Gesellschaft immer wichtiger und nehmen auch in der Berufswelt eine bedeutende Rolle ein. Aus diesem Grund sind Hochschulabsolventen aus dem Bereich der Umwelttechnik gefragte Experten auf dem Arbeitsmarkt. Sie haben technisches und technologisches Know-how, das in vielen verschieden Bereichen ideal einsetzbar ist.
Daher stehen dir für deine Karriere folgende Arbeitsfelder offen:
- Chemische Industrie
- Energiebetriebe
- Umweltorganisationen
- Wassergewinnung und Wasseraufbereitung
- Ingenieurbüros aus dem Bereich Umwelttechnik
- Autoindustrie
- Baustoffindustrie
- Öffentlicher Dienst/Umweltämter
Dabei kannst du als Umwelttechniker viele verschiedene Aufgaben übernehmen. Neben dem Anlagenbau oder der Überprüfung von umweltrelevanten Emissionen beschäftigst du dich außerdem mit der Planung, dem Betrieb und der Überwachung von energietechnischen Anlagen, mit der Ausarbeitung und Optimierung von industriellen Prozessen oder unterschiedlichen Schadstoffmessungen. Zudem kannst du mit einem Hochschulabschluss in der Umwelttechnik auch Gutachtertätigkeiten wahrnehmen.
Es ist immer sehr schwierig, verbindliche Aussagen über das Gehalt in einem Beruf zu treffen. Natürlich beschäftigt viele Studieninteressenten die Frage: Was verdient man in der Umwelttechnik? Allerdings ist die Antwort darauf nicht leicht, da es in jedem Job unterschiedliche Faktoren gibt, die das Einkommen beeinflussen können. Das Gehalt wird immer vom jeweiligen Arbeitgeber festgelegt und kann daher von Unternehmen zu Unternehmen abweichen.
Dabei spielt es eine Rolle, in welcher Branche du genau tätig bist. In einem privatwirtschaftlichen Ingenieurbüro wird anders gezahlt als in der chemischen Industrie oder einem öffentlichen Umweltamt. Auch die Größe deines Arbeitgebers kann Einfluss auf die Höhe des Gehalts haben. Zudem haben deine bisherigen praktischen Erfahrungen (Praktika oder Nebenjobs) und dein Studienabschluss (Bachelor, Master oder sogar Promotion) Auswirkungen auf den Verdienst. Grundsätzlich kann man sagen, dass du in der Umwelttechnik mit einem Einstiegsgehalt zwischen 2.800 und 4.300 Euro brutto im Monat rechnen kannst.