Du hättest gerne noch mehr Auswahl an Studiengängen oder suchst nach verwandten Themen? Dann wirf einen Blick auf die Übersichtsseite vom Fachbereich Energie, Umwelt & Infrastruktur und finde noch mehr Studiengänge.
Für ein Studium im Bereich Erneuerbare Energien müssen Bewerber gewisse Qualifikationen und Fähigkeiten mitbringen. Was es genau braucht, um dich für einen Studienplatz zu qualifizieren, erfährst du hier.
- Allgemeine Hochschulreife, fachgebundene Hochschulreife, Fachhochschulreife oder gleichwertiger anerkannter Abschluss
- Ggf. Teilnahme an einem Selbsttest zur Studienorientierung
- Seltener: Bestehen eines Auswahlverfahrens (NC)
- erster Hochschulabschluss mit 180 – 210 ECTS (je nach Hochschule) in einem verwandte Fach
- passend ist ein Abschluss im Bereich Wirtschaftswissenschaften oder Ingenieurwissenschaften
- gute Bachelorabschlussnote, z.B. 2,5 oder besser
Der richtige Schulabschluss ist nicht alles, was zählt. Folgende Interessen und Eigenschaften sind besonders wichtig, um langfristig Spaß am Thema Regenerative Energien zu haben:
- Interesse an allen Naturwissenschaften und Technik
- gute Kenntnisse in Mathematik, Chemie und Physik
- Affinität für biologische Zusammenhänge
Der Numerus Clausus, kurz auch NC genannt, ist Teil der Zulassungsbeschränkung mancher Hochschulen. Er beschreibt den Notendurchschnitt, den Abiturienten benötigen, um zum Studium für ein bestimmtes Fach zugelassen zu werden. Im Fall von Studiengängen rund um Regenerative Energien spielt er allerdings keine wichtige Rolle, da ein großer Teil der Studiengänge zulassungsfrei ist.
Aktuelle NC-Werte Erneuerbare Energien Studium
Hochschule | Studiengang | NC | Wartesemester | Stand |
---|
Universität Hohenheim | Bachelor Erneuerbare Energien | keine Zulassungsbeschränkung | - | WS 2018/19 |
Hochschule Nordhausen | Bachelor Regenerative Energietechnik | keine Zulassungsbeschränkung | - | WS 2018/19 |
Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg | Bachelor Erneuerbare Energien | keine Angabe | - | WS 2018/19 |
Universität Magdeburg | Nachhaltige Energiesysteme | keine Zulassungsbeschränkung | - | WS 2017/18 |
Universität Koblenz | Erneuerbare Energien und Energiewirtschaft | keine Zulassungsbeschränkung | - | WS 2017/18 |
Im Bezug auf den NC sollte dir außerdem klar sein, dass die Abi-Gesamtnote allein nicht ausschlagend sein muss. So vergibt die Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg ihre 71 Bachelor-Studienplätze im Studiengang Erneuerbare Energien zu 90 Prozent nach der Durchschnittsnote des Abiturs sowie den Durchschnittsnoten in den Fächern Mathematik, Deutsch und einer fortgeführten Fremdsprache. Die restlichen 10 Prozent gehen an jene mit der längsten Wartezeit (Zeit zwischen Schulabschluss und Einschreibung an einer Hochschule). Es zählt also beim NC teilweise nicht nur die Gesamtnote, auch Einzelnoten in den Hauptfächern können großen Einfluss haben.
Im Erneuerbare Energien Studium lernst du zunächst einmal ingenieurwissenschaftliche Grundlagen. Es stehen also Technomathematik, Mechanik, Werkstoffe, Physik, Chemie oder Biotechnologie im Vordergrund.
Im Verlauf des Studiums werden die Themen deutlich spezieller und die einzelnen erneuerbare Rohstoffe rücken in den Fokus. Hier kann es um Wind- und Solarenergie, Wasserkraft oder Gasvorkommen gehen. Wie funktioniert eine Windkraftanlage? Wo lohnt Solarenergie? Welche Besonderheiten gibt es bei der Biogaserzeugung? Wie kann Energie gespeichert werden? Diese und ähnliche Fragen sind typische Inhalte in einem Studiengang, der sich mit regenerativen Energien beschäftigt.
Auf einem Studienplan kann das dann so aussehen:
- Grundlagen der Chemie
- Grundlagen der Physik
- Elektrotechnik
- Mathematik und Technische Mathematik
- Energiewirtschaft und BWL
- Biochemie und Mikrobiologie
- Informatik
- Messtechnik
- Energietechnik
- Regelungstechnik
- Automatisierungstechnik
- Verfahrenstechnik
Spezialisierungen
Sowohl in Bachelor- als auch in Masterstudiengängen hast du im Verlauf des Studiums die Möglichkeit, dich auf ein bestimmtes Thema zu spezialisieren. Das ist gerade bei den Erneuerbaren Energien sinnvoll, da es schließlich verschiedene Energien gibt und jede Form eigene Inhalte mit sich bringt. So kannst du dich zum Beispiel auf Wind- und Wasserkraft spezialisieren, auf Photovoltaiktechnik, Energieerzeugungssysteme oder dich explizit mit dem herausfordernden Thema der Energiespeicherung auseinandersetzen.
Des Weiteren erwarten dich im Studium Praxisprojekte, zum Beispiel mit lokalen Energieunternehmen, Forschungsarbeiten oder ein mehrwöchiges Praktikum.
Am Ende des Studiums schreibst du deine Abschlussarbeit, die thematisch in der Regel mit dem von dir gewählten Schwerpunkt zu tun hat.
- Abschluss: Bachelor of Engineering (B.Eng.) oder Bachelor of Science (B.Sc.)
- Dauer: 7 Semester (manchmal auch nur 6)
- Studienform: überwiegend in Vollzeit, einzelne Fernstudiengänge
- Besonderheiten: Auslandssemester möglich
- Abschluss: Master of Engineering (M.Eng.) oder Master of Science (M.Sc.)
- Dauer: 3 - 4 Semester
- Studienform: überwiegend in Vollzeit, einzelne duale und berufsbegleitende Möglichkeiten
Was kommt nach dem Erneuerbare Energien Studium? Nun, das ist ganz dir überlassen, hängt aber natürlich auch von der fachlichen Ausrichtung deines Studiums ab.
Potenzielle Arbeitgeber sind
- Energieanlagenbetreiber
- Industrieunternehmen, die an der Herstellung von Energieanlagen oder Komponenten beteiligt sind
- Energieversorger
- Unternehmensberatungen, die sich auf Energieunternehmen spezialisiert haben
- Ingenieurbüros, Planungsbüros
- Behörden und öffentliche Einrichtungen
- Forschungsinstitute
Bei jedem dieser möglichen Arbeitgeber gibt es wiederum unterschiedlichste Aufgaben.
Beispiel: Bei einem Windkraftanlagenhersteller kannst du sowohl in der Produktion und technischen Entwicklung von Windrädern mitwirken als auch den Einkauf von Komponenten, den Vertrieb, das Marketing oder die Qualitätssicherung übernehmen. All diese Aufgaben sind vollkommen unterschiedlich – qualifiziert bist du mit einem Erneuerbare Energien Studium dafür dennoch.
Da die Aufgaben von Energietechnikern, Energie-Beratern, Produktionsleitern, Qualitätsmanagern und Co. so unterschiedlich sind, ist es schwer eine pauschale Aussage zum Gehalt nach dem Erneuerbare Energien Studium zu machen. Eine erste Orientierung mag jedoch unser Artikel zum Gehalt von Umweltingenieuren bieten, da Umweltingenieure in potenziell ähnlichen Gebieten arbeiten.
Ein realistisches Einstiegsgehalt nach dem Bachelor liegt bei gut 40.000 Euro brutto jährlich. Wer einen Master hat, kann ggf. noch ein bisschen mehr erwarten. Im Verlauf des Berufslebens ist ein Anstieg bis in den 60.000er-Bereich denkbar. Abweichungen nach oben oder unten gibt es natürlich auch. Grundsätzlich kann man sicherlich behaupten: Die Chancen gut zu verdienen sind hoch.