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Verpackungstechnik Studium

Bei Verpackungstechnik geht es um mehr als die „braunen Kartons“ in verschiedenen Größen. In Verpackungen stecken oft technische Höchstleistungen. Wie du Verpackungstechniker werden kannst und wo man Verpackungstechnik studieren kann, erfährst du hier.

Das Fach in Kürze

Hier kommen Verpackungen zum Einsatz

Beinahe jedes Produkt ist heutzutage verpackt – die sechs Scheiben Wurst oder Käse aus dem Supermarkt, unsere Kopfschmerztabletten, das neue Notebook ... Die Verpackungen müssen nicht nur das Produkt, das sich in ihnen befindet, schützen und transportfähig machen, sondern weitere Funktionen erfüllen. Sie müssen klug konstruiert, funktional gestaltet und ansprechend bedruckt sein. Darüber hinaus müssen sie oft Informationen über das Produkt enthalten, Produkte lagerfähig machen und umweltverträglich, also wiederverwendbar sein. Manchmal müssen die Verpackungen zusätzliche Funktionen besitzen wie zum Beispiel Dosierungs- oder Entnahmehilfen und die Möglichkeit, die Verpackung nach dem Öffnen wieder verschließen zu können.

Viele Lebensmittel werden vakuumverpackt, um haltbar zu bleiben, das prominenteste Beispiel ist Kaffee. Viele Plastikverpackungen (zum Beispiel für Wurst und Käse) werden durch Unterdruck in Form gezogen. Fast alles, was man kaufen kann (Geschenkpapier, Schmuck etc.), wurde mithilfe von Vakuumtechnik beschichtet, medizinische Geräte oder Airbagpatronen werden per Vakuum auf Lecks hin untersucht. Eine moderne Verpackung ist also mit Ingenieursleistungen verbunden, die meist genauso aufwendig sind wie das Produkt selbst.

Verpackungstechnik studieren

Die Herstellung einer guten Verpackung setzt die Fähigkeit zu konstruktivem Denken und Handeln voraus, braucht gestalterische Fantasie und wirtschaftliches Denken. Verpackung ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. In ihr treffen sich die Ideen der Werbung und des Marketings mit den Möglichkeiten der Verpackungsmaschinen und den Forderungen der Kunden. Daher ist der Studiengang Verpackungstechnik wahrscheinlich einer der vielseitigsten überhaupt. Es gibt in Deutschland eine handvoll Hochschulen, die das Studium der Verpackungstechnik anbieten. Die Auswahl ist nicht riesig, es ist aber auch kein Exotenfach.

Alle Studiengänge und Infos zum Verpackungstechnik Studium

Voraussetzungen und NC

Bachelor

  • Abitur, Fachabitur

    • alternativ: andere Form der Hochschulzugangsberechtigung

  • ggf. Bestehen eines Auswahlverfahrens (NC)

Master

  • erster Hochschulabschluss (Bachelor oder gleichwertig) im Bereich Verpackungstechnik 
  • ggf. Bestehen eines Auswahlverfahrens (NC)

Persönliche Voraussetzungen

Da das Studium inhaltlich sehr vielfältig ist, solltest du selbst begeisterungsfähig für die unterschiedlichsten Aspekte des Studiums sein: Von technischer Affinität, über Interesse an Naturwissenschaften bis hin zum Auge für Design sowie Lust auf Projektmanagement und betriebswirtschaftliche Grundlagen sollte alles abgedeckt sein.

Numerus Clausus (NC) für Verpackungstechnik

Das Verpackungstechnik Studium ist meistens zulassungsbeschränkt, das heißt, nicht jeder Bewerber, der die formalen Voraussetzungen erfüllt, kann zugelassen werden. Es gibt in dem Fall nicht genügend Studienplätze. Da die Anzahl der Bewerbungen jedoch jedes Jahr anders ausfällt, kommt ein NC nicht immer zu Einsatz. Und wenn doch – keine Sorge. In vergangenen Jahren lag dieser in der Regel im mittleren 2er-Bereich, teilweise sogar nur bei 3,2 oder ähnlich. Sollte dein Abschlusszeugnis also nur durchschnittlich ausgefallen sein, hast du dennoch gute Chancen auf einen Studienplatz.

Studieninhalte

In den ersten Semestern stehen vorrangig naturwissenschaftlich-technische Fächer auf dem Stundenplan – das heißt Mathematik, Statistik und Fächer, in denen chemisch-physikalische Grundlagen vermittelt werden.

Außerdem beschäftigen sich die Studierenden mit den verschiedenen Werkstoffen sowie unterschiedlichen Druck- und Verpackungsverfahren. Technisches Zeichen wird ebenfalls gelehrt und ingenieurwissenschaftliche Disziplinen wie Apparatebau, Konstruktion und Mechatronik. Schließlich sind Kenntnisse in diesen Bereichen unverzichtbar, um Verpackungsmaschinen und -systeme mit ihren speziellen Abpack- und Abfüllprozessen später erfolgreich in die Tat umzusetzen.

Im Verlauf des Studiums gibt es deshalb Vorlesungen und Seminare zu Verpackungsprozessen und -maschinen, zur Verpackungsoptimierung, zur Verpackung von Lebensmitteln, zum Verpackungsrecycling oder zum Qualitätsmanagement.

Verschiedene Praktika sowie Veranstaltungen aus den Bereichen Gestaltung, Marketing, Wirtschaft, Management und Recht sind ebenfalls Teil des Studiums, das mit einer wissenschaftlichen Arbeit abgeschlossen wird.

Mögliche Pflichtmodule:

  • Betriebswirtschaftslehre
  • Chemie
  • Grundlagen der Drucktechnik
  • Informatik
  • Kosten- und Leistungsrechnung
  • Maschinenbau
  • Messtechnik
  • Unternehmensführung
  • Verpackungsgestaltung
  • Verpackungsprüfung
  • Verpackungstechnologie
  • Werkstoffe

Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, das Studium inhaltlich mitzugestalten. Ein Wahlbereich oder Spezialisierungsmodule erlauben, das Studium an Berufswünsche und eigene Präferenzen anzupassen.

Mögliche Wahlpflichtmodule:

  • Arbeitsschutz-/Umweltmanagement
  • Bedruckstoffverarbeitung
  • Fachbezogenes Englisch, Französisch, Russisch oder Spanisch
  • Farbbewertung und moderne Reproduktionstechniken
  • Verpackungsdruck
  • Verpackungskalkulation
  • Verpackungsmaschinen
  • Verpackungsrecht 

Dauer und Verlauf

Bachelor

  • Abschluss: Bachelor of Engineering (B.Eng.) oder Bachelor of Science (B.Sc.)
  • Dauer: 6 - 7 Semester
  • Studienform: Vollzeit, Duales Studium

Master

  • Abschluss: Master of Engineering (M.Eng.) oder Master of Science (M.Sc.)
  • Dauer: 3 - 4 Semester
  • Studienform: Vollzeit, Duales Studium

Karriere und Gehalt

So vielfältig wie die zahlreichen Verpackungen aus Papier und Karton, Kunststoff, Styropor, Glas, Holz oder Metall sind – so vielseitig sind auch die Tätigkeitsfelder. Sie liegen meist in der Verpackungsentwicklung, -prüfung und Beratung, in der Produktion, im Qualitätsmanagement sowie im Produktmanagement.

Typische Arbeitgeber sind daher oft Unternehmen, die Produkte abpacken und vermarkten sowie Betriebe aus dem Bereich Verpackungsherstellung, wie zum Beispiel Großdruckereien und Papierfabriken. Zu den typisch abzupackenden Produkten zählen unter anderem Lebensmittel, pharmazeutische, kosmetische, chemische und technische Güter, Gebrauchsartikel, Haushaltwaren oder Spielzeug.

Ingenieure der Verpackungstechnik arbeiten außerdem in Unternehmen des Anlagen- und Apparatebaus, die Verpackungsanlagen für die Verpackungsindustrie herstellen.

Gehalt

Von allen Angestellten in der Verpackungsindustrie verdienen diejenigen mit einem ingenieurwissenschaftlichen Studienabschluss eindeutig am meisten. Was nach dem Studium auf der Gehaltsabrechnung steht, ist jedoch von Unternehmensgröße, Umfang an Verantwortung und anderen Faktoren abhängig. Wer einen Bachelor oder Master hat, kann jedoch sicher mit einem Einstiegsgehalt von rund 40.000 Euro rechnen. Dieser Betrag geht dann erfahrungsgemäß im Laufe der Berufsjahre noch deutlich höher. Insbesondere dann, wenn eine Leistungsfunktion besteht.

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