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Biotechnologie Studium

Die Biotechnologie ist zwar keine klassische Ingenieurswissenschaft, Biotechnologen arbeiten jedoch häufig in technischen Umfeldern, da ihr biologisches Fachwissen mit technischen Anforderungen verknüpft wird. Wenn dich diese spannende Kombination interessiert, lies hier weiter.

Das Fach in Kürze

Biotechnologische Verfahren nutzen wir schon seit Jahrtausenden z. B. für die Herstellung von Käse, Brot oder Bier. Was hingegen die Funktion einer Zelle oder eines Zellverbandes beeinflusst oder welche molekularen Veränderungen zu Krankheiten führen, wissen wir noch nicht oder nur teilweise. Welche innovativen Ansätze gibt es zur Heilung von Krebs? Mit diesen und anderen Fragestellungen sehen sich Studenten der Biotechnologie von heute konfrontiert.

Um diese Fragen beantworten zu können, muss umfangreiches Wissen in verschiedenen Bereichen erworben werden. Die Studierenden lernen naturwissenschaftliche Erkenntnisse für die industrielle Nutzung und analytisch-technische Fragestellungen anzuwenden.

Die Biotechnologie ist eine interdisziplinäre Wissenschaft. Sie nutzt nicht nur die Erkenntnisse der Mikrobiologie, sondern auch die der Genetik, Chemie, Medizin, Pflanzenkunde oder Verfahrenstechnik. Ziel ist die Entwicklung neuer oder effizienterer Verfahren zur Herstellung von chemischen Verbindungen, die Entwicklung von Diagnosemethoden und anderes.

Neben den klassischen Studiengängen Biotechnologie gibt es in Deutschland zahlreiche weitere Studienmöglichkeiten mit speziellen Schwerpunkten: z. B. Molekulare Biotechnologie, Bioprodukttechnologie, Biomechatronik, Bioverfahrenstechnik, Pflanzenbiotechnologie, Biosystemtechnik oder Bioprozesstechnik.

Angeboten wird das Biotechnologie Studium von fast allen Hochschulformen: Sowohl Fachhochschulen, Technische Hochschulen, Universitäten und Technische Universitäten haben entsprechende Fächer im Programm. So hast du viele Optionen zur Auswahl!

Alle Studiengänge und Infos zum Biotechnologie Studium

Voraussetzungen und NC

Biotechnologie ist ein beliebtes Studienfach. Neben einem höheren Schulabschluss brauchst du ggf. einen bestimmten Notenschnitt. Worauf es genau ankommt, erfährst du hier.

Bachelor

  • Allgemeine Hochschulreife (Abitur), Fachhochschulreife (Fachabitur) oder eine vergleichbare Hochschulzugangsberechtigung

    • Studieren ohne Abi: Ausbildung und Berufserfahrung oder ein Meistertitel oder eine Aufstiegsfortbildugn können einen höheren Schulabschluss ersetzen. Genaueres erfährst du bei der Studienberatung deiner Wunschhochschule.

  • Bestehen des Auswahlverfahrens (NC)
  • Ggf. Teilnahme an einem Selbsteinschätzungstest

Master

  • erster akademischer Studienabschluss mit 180 ECTS (Bachelor oder gleichwertig) in einem biotechnologischen Fach
  • Bestehen des Auswahlverfahrens

    • eTest, Studierfähigkeittest oder ähnliches
    • gute Bachelornote ist hilfreich

  • Ggf. Teilnahme an einem Selbsteinschätzungstest

Persönliche Voraussetzungen

Diese Eigenschaften sollten zu deinen eigenen zählen, um Freude am Studium zu haben und es erfolgreich zu meistern:

  • Großes Interesse an biologischen und technischen Zusammenhängen
  • Gute Kenntnisse in Mathematik und Naturwissenschaften allgemein
  • Freude am interdisziplinärem Denken und Arbeiten
  • Sorgfältige Arbeitsweise

Numerus Clausus (NC) für Biotechnologie

Manche Biotechnologie-Studiengänge sind zulassungsbeschränkt. Das heißt, nicht jeder, der die formalen Voraussetzungen erfüllt, kann automatisch zugelassen werden – es gibt einfach mehr Bewerber als Studienplätze. Bei Bachelor-Bewerbungen greift hier also oft ein NC.

Aktuelle NC-Werte Biotechnologie Studium

Hochschule

Studiengang

NC

Wartesemester

Stand

Universität Bielefeld

Bachelor Molekulare Biotechnologie

1,9

-

WS 2023/24

Universität Rostock

Master Biomedizinische Technik

keine Zulassungsbeschränkung

-

WS 2023/24

Universität Magdeburg

Bachelor Biosystemtechnik

keine Zulassungsbeschränkung

-

WS 2022/23

TU Dortmund

Bachelor Bioingenieurwesen

keine Zulassungsbeschränkung

-

WS 2023/24

Bei Master-Bewerbungen spricht man seltener von einem NC. Eine gute Note im Abschlusszeugnis des Erststudiums hilft dennoch. Diese wird nämlich bei der Vergabe der begehrten Studienplätze eingerechnet. Beispiel: An der RWTH Aachen fließt die Bachelornote zu 51 Prozent in das Auswahlverfahren ein, die restlichen 49 Prozent werden durch einen fachspezifischen Studierfähigkeitstest bewertet.

Studieninhalte

Im Grundstudium beschäftigen sich die Studierenden mit verschiedenen natur- und ingenieurwissenschaftlichen Fachrichtungen wie Molekular-, Mikro- und Zellbiologie, Biochemie, Mess- und Analysemethoden, Verfahrens- und Regelungstechnik, Informationstechnologie und Apparatebau.

Im Hauptstudium gibt es anschließend je nach Hochschule und Studiengang verschiedene Spezialisierungsmöglichkeiten. Außerdem kann bis zu einem Drittel der Lehrveranstaltungen aus Praktika bestehen – das Studium ist also in der Regel sehr praxisorientiert.

Im letzten Semester muss meistens neben dem Schreiben der Abschlussarbeit außerdem ein dreimonatiges Berufspraktikum absolviert werden.

Mögliche Pflichtmodule:

  • Allgemeine und Anorganische Chemie
  • Analysis für Ingenieure
  • Biochemie
  • Bioprozesstechnik
  • Einführung in die klassische Physik für Ingenieure
  • Elektro-, Mess- und Regelungstechnik
  • Energie-, Impuls- und Stofftransport
  • Grundlagen der Mikrobiologie
  • Grundlagen Genetik / Technische und Industrielle Mikrobiologie
  • Konstruktion und Werkstoffe
  • Lineare Algebra für Ingenieure
  • Organische Chemie
  • Physikalische Chemie
  • Physikalisch-chemische Messmethoden
  • Wissenschaftliche und technische Grundlagen der medizinischen Biotechnologie
  • Zellbiologie 

Mögliche Wahlpflichtmodule:

  • Einführung in die Informationstechnik
  • Praktisches Programmieren und Rechneraufbau: Grundlagen
  • Wirtschaftswissenschaftliche Grundlagen 

Dauer und Verlauf

Bachelor

  • Abschluss: Bachelor of Science (B.Sc.)
  • Dauer: 6 - 7 Semester
  • Studienform: ausschließlich in Vollzeit
  • Besonderheiten: viele Praktika und Projektarbeiten (Laborarbeit)

Master

  • Abschluss: Master of Science (M.Sc.)
  • Dauer: 3 - 4 Semester
  • Studienform: Vollzeit, einzelne berufsbegleitende Angebote
  • Besonderheiten: Teilweise Praxissemester möglich (dadurch verlängert sich das Studium um ein Semester), manche Studiengänge finden auf Englisch statt

Karriere

Absolventen der Biotechnologie sind in verschiedenen Industriebereichen sowie in der Forschung, Entwicklung, Produktion oder im Vertrieb tätig. Sie arbeiten z. B. in Unternehmen der chemischen und pharmazeutischen Industrie sowie in Labors für chemische Untersuchungen. Sie sind auch in Betrieben der Saatguterzeugung sowie der Nahrungs- und Genussmittelindustrie oder in der medizinischen, natur- und ingenieurwissenschaftlichen Forschung beschäftigt. Unternehmen des Anlagenbaus für die Biotechnologie kommen ebenso als Arbeitgeber infrage. Sie können außerdem in der öffentlichen Verwaltung, an Hochschulen oder in Verbänden tätig sein.

Da das Interesse und der Einsatz von Biotechnologie in Industrie und Wissenschaften steigt, haben studierte Biotechnologen gute Berufsaussichten. Und das nicht nur in Deutschland: Wer sich vorstellen kann, im Ausland zu arbeiten, hat auch hier gute Karten – Biotechnologie ist international. Hilfreich ist auch, dass besonders in Masterstudiengängen Inhalte auf Englisch vermittelt werden.

Grundsätzlich ist wichtig zu wissen, dass das Berufsbild des Biotechnologen keine Arbeit im Alleingang vorsieht. Sich allein im Labor verkriechen, gibt es nicht – Biotechniker arbeiten oft mit anderen Naturwissenschaftlern und Ingenieuren zusammen, um gemeinsam einen Forschungsauftrag auszufüllen. Team- und Kommunikationsfähigkeit sind also ebenso gefragt wie die Bereitschaft zum interdisziplinärem Arbeiten.

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